Taekwondo

 

 

 

Was ist Taekwondo ?

Taekwondo ist eine kriegerische Kunst und ein moderner internationaler Sport, der seit ungefähr 20 Jahrhunderten, vorwiegend in Korea, entwickelt worden ist. Das Hauptmerkmal des Taekwondo ist, dass es eine waffenlose Selbstverteidigung (Kampfkunst) ist, bei der nur mit Hilfe der bloßen Hände und Füße ein Gegner abgewehrt wird. Taekwondo besteht äußerlich aus der Beherrschung der Bewegungsformen (Poomse), des Kampfes (Chayo Taeryon) und des Brechens (Bruchtest/Kyek Pa).

Schriftzeichen: Taekwondo

Tae-Kwon-Do heißt wörtlich übersetzt: "Fuß-Faust-Weg" (Tae=Fuß / Kwon=Faust / Do= Der Weg).

 

Im Jahre 1955 wurde der (neue) Name Taekwondo von einem Ausschuss, bestehend aus den höchsten Danträgern, Historikern und anderen Persönlichkeiten, für diese Kampfkunst gewählt. Es gibt mehrere große Schulen wie z. B. Chung-Do-Kwan, Song-Moo-Kwan, Moo-Duk-Kwan, Chang-Moo-Kwan, Mu-Do-Kwan, Oh-Do-Kwan, Ji-Do-Kwan, wobei sich die Schule Ji-Do-Kwan durchsetzte.

Jido-Kwan Logo

PoomseUnter Poomse (Bewegungsform) kann man sich eine Kür vorstellen, die der Taekwondo-Sportler ausführt. Hierbei kämpft er gegen imaginäre Gegner, die ihn angreifen. Er muss Abwehr- und Angriffstechniken nach einem bestimmten Muster verbinden, da die Bewegungen, die er ausführt (Fuß- und Handtechniken) vorgeschrieben sind. Der Taekwondo-Übende soll hier die Ausführung der Grundtechniken trainieren. Für den Schüler bis zum ersten Dan gibt es acht Bewegungsformen, genannt "Taeguk" und für den Meister gibt es neun Bewegungsformen, wobei jede von ihnen einen Namen mit spezifischer Bedeutung trägt.

KampfDie Beherrschung des Kampfes mit bloßen Händen setzt voraus, dass man nicht nur den Freikampf selber trainiert, sondern auch die Vorstufen, wie den abgesprochenen Kampf (Sparring/Fußkampf), halbfreien Kampf und die Selbstverteidigung (Hosinsul: Verteidigung gegen bewaffnete und unbewaffnete Angreifer).

 

BruchtestDas Element des Brechen umfasst das Zerschlagen/Zerstören von z. B. Holzbrettern, Steinen, Dachziegeln, Eisblöcken, u.s.w., um zu zeigen, wie gut die Ausführung der Grundtechniken herangereift ist, sowie inwieweit die psychischen Fähigkeiten entwickelt sind.

 

 

 

Um den Begriff "Do" (der Weg/Lebensweg) zu erklären, will ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen:

Keine Abhängigkeit vom Staub

Zengetzu, ein chinesischer Meister der Tang-Dynastie, schrieb folgenden Rat für seine Schüler auf:
In der Welt leben, aber nicht abhängig sein vom Staub der Welt, das ist der Weg eines wahren Zen-Schülers.
Wenn du Zeuge der guten Tat eines anderen bist, so ermuntere dich selbst, seinem Beispiel zu folgen. Wenn du von der schlechten Tat eines anderen hörst, so rate dir selbst, ihm nicht nachzueifern.

Selbst, wenn du allein in einem dunkeln Raum bist, so verhalte Dich nicht anders, als befändest du dich vor den Augen eines hohen Gastes. Drücke deine Gefühle aus, aber drücke nicht mehr aus, als deiner wahren Natur entspricht.

Armut ist dein Schatz. Tausche sie niemals gegen ein leichtes Leben ein. Ein Mensch kann wie ein Dummkopf erscheinen, aber keiner sein. Vielleicht beschützt er nur seine Weisheit.
Tugenden sind die Frucht der Selbstdisziplin und fallen nicht von selbst vom Himmel, wie Regen oder Schnee.
Bescheidenheit ist die Grundlage aller Tugenden. Lass dich von deinen Nachbarn entdecken, bevor du dich ihnen selbst bekannt machst.

Ein edles Herz drängt sich niemals vor. Seine Worte sind selten wie Edelsteine, nicht oft gezeigt und von großem Wert.
Für einen ernsthaften Schüler ist jeder Tag ein Glückstag. Die Zeit vergeht, aber er bleibt niemals hinter ihr zurück. Weder Ruhm noch Schande können ihn bewegen. Tadle dich selbst, aber nie einen anderen. Diskutiere nicht über richtig oder falsch. Manche Dinge werden, obwohl sie richtig sind, Generationen lang für falsch gehalten. Da der Wert der Rechtschaffenheit nach Jahrhunderten anerkannt werden mag, besteht keine Notwendigkeit, sich nach augenblicklicher Anerkennung zu sehnen.
Lebe mit Sinn und überlasse dem großen Gesetz des Universums die Ergebnisse. Verbringe jeden Tag in friedvoller Versenkung.

Alle Aktivitäten in dem Taekwondo dienen der  Verteidigung gegen feindliche bewaffnete und unbewaffnete Angriffe. Taekwondo verbessert die Gesundheit, die physische und psychische Fitness und das körperliche und geistige Gleichgewicht von den Personen, die es praktizieren, und das bis in das hohe Alter. Die Techniken und die Form der einzelnen Bewegungen des Taekwondo sind so zusammengesetzt, dass alle Teile des Körpers gleichmäßig eingesetzt werden. Die Beweglichkeit in Geist und Körper kann nur durch Ausgewogenheit gefördert werden. Geistige Konzentration und vorausschauendes Handeln helfen uns, den Stress, der uns in unserer Umwelt begegnet, zu bewältigen.

Obwohl in dem Taekwondo als einzige Waffe in Angriff und Verteidigung der menschlichen Körper eingesetzt wird, beinhaltet  es die Möglichkeit, einen Angreifer mit einem einzigen Schlag oder Stoß zu töten. Taekwondo ist besonders durch seine ausgeprägten Fußtechniken bekannt. Die Taekwondo Techniken zeichnen sich durch Biegsamkeit, Reaktionsschnelligkeit und explosive Kraftentfaltung aus. Die Bewegungen die in dem Taekwondo ausgeführt werden sind schnell, stark, präzise, ästhetisch und kunstvoll. In dem Taekwondo soll die friedliche Kunst der Selbstverteidigung gelehrt werden.

Taekwondo-Sportler sind selbstsicherer, nicht nur in physischen Aspekten, sondern auch in ihrer geistigen Disziplin, weil sie überlegene Techniken für ihre persönliche Verteidigung entwickelt haben, indem sie ihren ganzen Körper dazu benutzen. Für einen Taekwondo-Sportler ist sein ganzer Körper eine Waffe, und er ist leicht fähig einen Angreifer mit Händen, Fäusten, Ellbogen, Knien, Füßen oder irgendeinem anderen Teil seines Körpers abzuwehren. 

Eine der wichtigsten Tatsachen über Taekwondo ist, dass es nicht nur eine waffenlose Selbstverteidigung (Kampfkunst) ist, sondern auch die Charaktereigenschaften der Ausübenden zum positiven verändert. Mit stetigem Training des Taekwondo wächst das Selbstbewusstsein. Selbstbewusstsein macht Menschen in ihren Einstellungen zu schwächeren Menschen großzügiger. Sie können leicht gegen irgendeinen Gegner bestehen, aber ihr Codex verbietet ihnen, ungerechte Angriffe oder unnötige Verwendung der Macht. Die Ausübung des Taekwondo gibt einem Individuum die geistige Einstellung von Bescheidenheit. Die Tugenden von Bescheidenheit und Großzügigkeit werden im Grunde auf Selbstbewusstsein gegründet.  

Es ist offensichtlich, dass gesunde Körper, Menschen aktiv und mächtig machen. Geistiges und physisches Selbstbewusstsein ist für das Leben von Individuen wohltuend, nicht nur für ihre Familien, Bekannten, Nachbarn und ihrer Umwelt. 

In letzten Jahren ist Taekwondo ein moderner Amateursport geworden. Es ist gleichfalls ein moderner Weltsport mit Tradition, eine Kampfkunst und eine Wissenschaft der Selbstverteidigung geworden, die beibehalten werden sollte. Taekwondo wurde in einigen Ländern in den regulären Lehrplan von Schulen und Universitäten integriert. Es wurde ebenfalls in vielen Ländern ein wesentlicher Teil der Militärausbildung. Taekwondo erfüllt durch einheitliche Regeln, Regulierungen und Prüfungsordnungen alle Voraussetzungen für einen internationalen Amateursport. Als Kampfsport ist Taekwondo ein offizieller Sport der olympischen Spiele 2000 in Sydney geworden, nachdem Taekwondo bei den olympischen Spielen 1988 und 1992 als  Demonstrationsport teilgenommen hat.

Die Beschaffenheit des Taekwondo:

Das Wesen des Taekwondo ist auf zwei wesentlichen Aspekten gegründet: der praktischer Wert und der ideologische Wert. Der praktische Wert des Taekwondo wird in den elementaren Bewegungen jeder Technik gefunden und in den Prinzipien aus denen diese Bewegungen bestehen. Der ideologische Wert des Taekwondo wird in drei Idealen unterteilt: das technische Ideal, künstlerisches Ideal, und das philosophische Ideal. Des weiteren ist das moderne Taekwondo eine Methode der physischen Ausbildung und ein Wettkampfsport.

Die technische Ideologie des Taekwondo:

Das technische Ideal des Taekwondo erhielt seinen Wert ursprünglich von den praktischen Aspekten des Trainings. Die Ausübung der Selbstverteidigung mit bloßen Händen und Füßen, der daraus entstehende physische Nutzen für die Gesundheit und das psychische Gleichgewicht ist der Sinn des technischen Ideales. Das technische Ideal ist ein wesentliches Element des Taekwondo Trainings.   

Die künstlerische Ideologie des Taekwondo:

Die künstlerische Ideologie des Taekwondo ist die Vereinigung von Geist und Körper und wird durch die Handlungen in dem Taekwondo konsequent ausgedrückt. Wenn man Körper und Geist zu der Verfeinerung der Taekwondo Fähigkeiten nutzt, kann man dadurch eine überragende Leistung in der technischen Entwicklung praktizieren. Der Wunsch, dass der Geist und der Körper sich völlig vereinigen und eine Einheit bilden, um eine vollendete perfekte Handlung hervorzubringen, das ist das künstlerische Ideal des Taekwondo. 

Die philosophische Ideologie des Taekwondo:

Die Vorstellung von "Do", die zentrale metaphysische Vorstellung, ist das ganze Reich der orientalischen Philosophie. Das philosophische Ideal der Taekwondo-Schulung ist die Realisierung der Beziehung zwischen Mensch (Mann) und Natur oder dem Universum und wie durch das Üben entdeckt wird, wie man in Harmonie mit diesem Universum zu leben hat. Ein engstirniger Menschenverstand kann wenig mit dem Sinn des philosophischen Ideals des Taekwondo anfangen.  Das philosophische Ideal bewegt sich weg von einem introvertierten Verstand zu einem extravertierten Verstand.

Die Beschaffenheit des Taekwondo als physische Ausbildung:  

In der physischen Ausbildung wird systematisch gelehrt, die Intelligenz des Menschen, seine Emotionen und sein Willen in physische Handlungen zu integrieren. Der Lehrer legt besonderen Wert auf die technische, künstlerische und die philosophische Taekwondo-Ausbildung seiner Schüler. Das Entwickeln des physischen Körpers ist eine Domäne der Technik, das Entwickeln eines konzentrierten Geistes ist die Domäne der Kunst, und das Erreichen der Harmonie zwischen Geist und Körper, sowie das Verständnis der Natur und wie man mit der Natur in Harmonie lebt, das ist der Sinn des Taekwondo. Die wesentlichen Werte des Taekwondo entwickeln sich mit den zunehmenden Studium des Taekwondo. Am Anfang lernt der Schüler das technische Ideal kennen, erkennt dann das künstlerische Ideal und kommt mit zunehmender Reife zu dem philosophischen Ideal, dem "Do".

Die Beschaffenheit des Taekwondo als Kampfsport:  

Wettbewerbe der Stärke sind ein Ausdruck der natürlichen Instinkten der Menschen.  Viele Taekwondo-Sportler wünschen sich, nachdem sie sich mit viel Anstrengung technisch entwickelt haben, sich mit anderen Taekwondo-Sportlern zu messen, um festzustellen, wie weit ihre technische Entwicklung vorangeschritten ist und ob sie anderen Sportlern überlegen sind. Der Taekwondo-Wettkampf ist in diesem Fall dazu sehr gut geeignet, da die Sportler durch eine Schutzausrüstung geschützt werden und die Regeln des Taekwondo-Vollkontakt-Wettkampfes eine schwere Verletzung des Sportlers ausschließen. Die wettbewerbsfähigen Ideale des Taekwondo sind Stärke, Schnelligkeit, Explosivität und Genauigkeit. Die Verkörperung dieser Ideale in der Schulung und im Wettkampf gibt Taekwondo seine einmalige Identität als ein moderner Sport. 

Der Geist (Sinn) des Taekwondo und die Beschaffenheit des Taekwondo als psychische Ausbildung:

Die Bedeutung des Taekwondo Spirit ("Geist/Seele"):

Geist und Verstand sind zwei Wörter, die in ihrer Verwendung wegen ihrer Ähnlichkeit oft vertauscht werden. Geist bezieht sich aber auf die immaterielle Intelligenz, die geschaffen wurde durch systematisches menschliches Denken auf der Basis von Werten. Deshalb bedeutet Taekwondo "Spirit / Geist" den systematischen Gedankenprozess des Taekwondo-Praktikers hinsichtlich der Werte, die durch die Taekwondo Schulung geschaffen werden. Wenn man durch das Taekwondo-Training die Fähigkeit erreicht hat, den Wert von Taten und Dingen besser wahrzunehmen und wertzuschätzen, so kann man sagen, das der Geist des Taekwondo vermittelt und verkörpert wurde. Man kann sagen, das ein umfassender Taekwondo "Geist" geschaffen wurde, wenn das Verhalten und die moralische Philosophie des Menschen sich als Folge der inneren Aufnahme der drei Dimensionen der Taekwondo Ideologie (technisch, künstlerisch, und philosophisch) zum besseren geändert hat. 

Technik und Geist:  

Die physische Technik ist der Ausgangspunkt sowie das äußere Ziel des Taekwondo. Alle inneren Werte des Taekwondo entstehen durch das Erlernen der physischen Techniken und gehen in der späteren Entwicklungsphase über die Technik weit hinaus. Der "Geist" des Taekwondo beginnt mit der Technik, entwickelt sich mit ihr und kommt bei der Vollendung der physischen Techniken an das Licht. Wenn man bei dem Training der Grundtechniken, der Formen und des Kampfes sich zu einem höheren Niveaus entwickelt, so wird der "Geist" des Taekwondo sich ebenso mitentwickeln und festigen.  

Ein entscheidender Faktor in der Taekwondo Schulung ist die Reaktionsgeschwindigkeit. Die Übungen der Reaktionsgeschwindigkeit beginnen in dem Taekwondo damit, das der Gegner zunächst in seiner Umgebung beobachtet wird um die Bewegungsabläufe eines menschlichen Körpers besser kennen zu lernen. Dann wird der Gegner in das Training der Reaktionsgeschwindigkeit mit einbezogen, es werden Partnerübungen durchgeführt, bei dem ein Übender auf einen abgesprochenen Angriff reagiert und kontert. Die letzte Stufe ist, das man versucht in das Bewusstsein des Gegners einzudringen, um die Angriffe des Gegners vorherzusehen, um ihn so schnellstmöglicht besiegen zu können. Diese Entwicklung des Geistes ist entstanden, wenn der Geist in die Technik eintaucht und man nur noch ohne nachzudenken auf den Gegner reagiert. Während eines wilden Freikampfes oder einer anderen Auseinandersetzung ist der Verstand konzentriert und ruhig, man ist emotionslos, die Handlungen, die Folgen, werden nicht gefürchtet, noch vermieden, es wird nicht über das Ergebnis (Sieg oder Niederlage) der Konfrontation nachgedacht.

Das Umsetzen des Taekwondo Geistes in die Praxis:

Der Taekwondo Geist bezieht sich auf die geistige Vorstellung von dem idealen Menschen, der versucht, sich durch die Schulung des Taekwondo zu entwickeln. Wenn die drei Dimensionen des  Taekwondo, also Technik, Kunst und Philosophie ganzheitlich integriert werden, um noch eine höhere Dimension der menschlichern Persönlichkeit zu bilden, wird es als der Anfang von dem eigentlichen Taekwondo "Geist" gesehen. Die Tugenden (Bescheidenheit, Selbstdisziplin, Mut, Selbstsicherheit, Unerschrockenheit, Ehrlichkeit, HöflichkeitFairness, Geduld, Durchhaltevermögen, Brüderlichkeit, Ritterlichkeit, Unbezwingbarkeit, Beharrlichkeit, Widerstandsfähigkeit, Entschlossenheit) die der Mensch dann verkörpert und praktiziert sind erstrebenswert. Dann, wenn die Form der Taekwondo-Ausbildung oder die menschliche Personifikation der Philosophie des Taekwondo, so weit fortgeschritten ist, dass der Mensch zuerst nachdenkt und dann mit Anstand handelt, als ein unerschrockener, altruistischer (selbstloser, uneigennütziger und aufopfernder) Mensch erkannt wird, so hat er das „Do“ gefunden.

Leider wird Taekwondo in vielen Schulen nur noch als reine Wettkampfsportart gesehen und gelehrt. Dies ist jedoch nicht so. Taekwondo ist eine Lebenseinstellung und ein Lebensweg und sollte auch so gelehrt werden. Am Anfang betreibt sicherlich ein Großteil der Schüler des Taekwondo diese Kampfkunst aus Gründen der Selbstverteidigung oder des Wettkampfes wegen. Mit fortschreitendem Studium dieser Kampfkunst, sollte er jedoch auf den Weg des “Do” gelangen und diesen Weg auch unbeirrt weitergehen. Denn man lernt jeden Tag etwas neues, egal wie weit man auch Fortgeschritten ist und man sollte das “Lernen” nie “verlernen”. Taekwondo fördert nicht nur die Gesundheit und Sportlichkeit des Körpers, sondern stellt an den Schüler eine geistige und körperliche Herausforderung auf höchstem Niveau.

Auszug aus einigen koreanischen Versen:

Schim schin tall son : Den Geist und den Körper trainieren.

Ki sull son ma: Die Kunst lernen und beherrschen.

Tschong schin tong ill: Die Einheit von Geist und Körper fördern.

Jä ui som tschi: Die Höflichkeit und Gerechtigkeit verteidigen.

Informationen für Anfänger

Taekwondo ist ein Sport, der in jedem Alter erlernt und ausgeübt werden kann. Um Taekwondo als Leistungssport auszuüben, fängt man am besten jung an. Im fortgeschritten und höherem Alter kann man mit dem Taekwondo ebenfallsbeginnen, um Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und Dehnungsfähigkeit zu trainieren und zu erhalten.

Mit der Einheit aus körperlicher Kraft und diszipliniertem Denken ist es möglich, die notwendige Selbstsicherheit zu entwickeln und die erforderliche Gelassenheit zur Selbstverteidigung zu erlangen. Gerade für Frauen bauen sich damit in der Regel die Ängste, Opfer einer Gewalttat zu werden, ab. So steht nach gewisser Zeit der Spaß und die Freude am Taekwondo-Sport an erster Stelle.

Gerade für Kinder ist der Taekwondo-Sport mit seinen körperlichen und geistigen Anforderungen besonders geeignet. Körpergefühl, Koordination, Gleichgewicht, Dehnung, Kraft und Ausdauer auf der körperlichen Seite, Spaß und Freude und nicht zuletzt Respekt vor dem Partner, Toleranz, Integrationsfähigkeit und Kooperationsbereitschaft für das soziale Miteinander werden in diesem Sport geschult. Hier stehen diese Lernziele im Verbund gleichwertig nebeneinander.

 


 

 

 

Verteidigung gegen unbewaffnete Angriffe von hinten


Die hier aufgeführten Verteidigungen gegen unbewaffnete Angriffe von hinten sind die Grundlagen des Hosinsul.

Es gibt noch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten. Diese hier alle Aufzuführen, würde den Rahmen sprengen und sich in das unermessliche Ausweiten.

Die hier aufgeführten Verteidigungen wurden ausgewählt, weil sie wirkungsvoll, variationsreich und einfach auszuführen sind. 

Der Gegner greift von hinten mit der rechten Hand in die Haare:

Abwehr:

1. Der rechte Fuß des Verteidigers steht hinten. Der Verteidiger presst mit seinen Händen die Hand des Gegners auf seinem Kopf fest.

2. Er dreht sich zu der Daumenseite der gegnerischen Hand nach hinten um, also eine Drehung unter der Hand des Gegners nach links, und führt den Kopf dabei so tief, dass er die Hand des Gegners am Kopf festhalten kann. Die Fingerkuppen der gegnerischen Hand zeigen nun nach unten. Steht der Verteidiger frontal zum Gegner, so richtet er sich auf und drückt mit seinem Kopf nach vorn, so dass ein Handgelenkshebel an dem gegnerischen Handgelenk einsetzt.

3. Nun führt der Verteidiger einen ap-chagi, oder tollyo-chagi zum Körper des Gegners aus.

4. Der Verteidiger löst sich vom Gegner, entfernt sich und nimmt die Kampfstellung ein.

 

 

Der Gegner greift mit der rechten Hand von hinten in das Revers:

Abwehr:

1. Der rechte Fuß des Verteidigers steht hinten. Der Verteidiger greift mit beiden Händen sein Revers und zieht daran, damit die Hand des Gegners in dem Revers eingeklemmt wird.

2. Nun dreht der Verteidiger sich nach links um, druckt seinen Kopf ab und führt ihn unter dem gegnerischen Arm durch, so dass der gegnerische Arm jetzt an der rechten Halsseite liegt.

3. Der Verteidiger greift mit der linken Hand von oben auf den Handrücken der gegnerischen Hand und ergreift diese von der Kleinfingerseite und hält die Hand dort fest. Gleichzeitig beugt der Verteidiger seinen rechten Arm und führt den Arm über den Arm des Gegners, so dass der Ellenbogen kurz vor dem Ellenbogen des gestreckten gegnerischen Armes liegt.  Die Hüfte wird nach vorn verdreht. Die rechte Hand erfasst ebenfalls die Hand des Gegners. Nun dreht der Verteidiger die Hand des Gegners so weit nach links, dass der Ellenbogen des gegnerischen Armes diagonal nach links oben zeigt und presst seinen Arm auf den Arm des Gegners, so dass der Arm des Gegners zwischen der rechten Körperseite und dem Arm des Verteidigers eingeklemmt ist. Der Ellenbogen des gegnerischen Armes muss frei liegen. Jetzt drückt der Verteidiger mit Einsatz der Hüfte den Arm des Gegners diagonal nach rechts hinten unten, so dass in dem Ellenbogengelenk des Gegners ein Hebel entsteht. Zusätzlich kann der Verteidiger einen Handgelenkshebel ansetzen, indem er von oben auf den Handrücken der gegnerischen Hand drückt.

3. Der Gegner kann so vom Verteidiger gehalten werden, oder er löst den Griff, entfernt sich vom Gegner und nimmt die Kampfstellung ein.

 

 

Der Gegner greift von hinten mit seinem rechten Arm zum Hals und umklammert diesen:

Abwehr 1. der Gegner hat noch nicht zugezogen:

1. Der rechte Fuß des Verteidigers steht hinten. Der Verteidiger hat seinem linken Unterarm als Schutz vor den Hals geschoben, bevor der Gegner seinen Griff zuziehen konnte.

2. Der Verteidiger ergreift sofort mit der linken Hand den Unterarm des Gegners und greift mit der rechten Hand den Oberarm des Gegners. Nun dreht sich der Verteidiger diagonal nach hinten recht unter dem Arm des Gegners aus dem Griff heraus und stellt sich sofort hinter den Gegner, drückt den Unterarm des Gegners nach oben, der Arm des Gegners muss gebeugt sein und auf den Rücken des Gegners zu, so dass ein Hebel entsteht.

3. Jetzt tritt der Verteidiger sofort mit dem rechten Fuß in die Kniekehle des rechten oder linken Beines des Gegners, so dass der Gegner in den Beinen einknickt und zu Fall kommt. Den rechten Fuß zieht der Verteidiger wieder zurück, damit er nicht in der Kniekehle des Gegners eingeklemmt wird.

4. Der Gegner kann so vom Verteidiger gehalten werden (oder Festhaltetechnik ausführen), oder er löst den Griff, entfernt sich vom Gegner und nimmt die Kampfstellung ein.

 

 

Abwehr 2. der Gegner hat den Griff angesetzt:

1. Der rechte Fuß des Verteidigers steht hinten. Der Verteidiger verlagert seinen Schwerpunkt sofort nach unten, indem er eine tiefere Stellung einnimmt. Er drückt sein Kinn auf die Brust.

2. Mit der linken Faust schlägt er nach hinten zum Kopf des Gegners anschließend führt er mit dem rechten Ellenbogen einen Stoß nach hinten aus.

3. Nun erfasst der Verteidiger, indem er sich nach hinten steckt mit der linken Hand das Kinn des Gegners, gleichzeitig greift er mit der rechten Hand nach hinten und greift dem Gegner weit oben von hinten in die Haare. Nun zieht der Verteidiger mit der rechten Hand und drückt mit der linken Hand, so dass er den Kopf des Gegners diagonal nach rechts vorn unten herunterzieht (Genickdrehhebel). Der Genickdrehhebel wird bis zum Boden weitergeführt.  (Den Genickdrehhebel langsam und vorsichtig ausführen, um den Trainingspartner nicht zu verletzen!)

4. Der Verteidiger löst den Griff, entfernt sich vom Gegner und nimmt die Kampfstellung ein, oder führt eine finale Technik aus.

 

 

Der Gegner nimmt den Verteidiger in den sog. Doppelnelson:

Abwehr:

1. Mit dem rechte Fuß tritt der Verteidiger auf den rechten Fuß des Angreifers (Ablenkung). Der Verteidiger stemmt seinen Kopf gegen den Druck der gegnerischen Hände und greift mit beiden Händen zu den Händen des Gegners.

2. Er sucht sich schnell einen Finger, den er hebeln kann, um den Griff zu lösen. Hat der Verteidiger einen Finger gelöst, so hebelt er den Finger zur Seite nach unten und dreht sich sofort zu der Seite raus, wo er den Finger hebelt.

3. Er dreht sich zum Gegner um und führt eine Kontertechnik aus (Hand- oder Fußtechnik).

4. Der Verteidiger löst den Griff, entfernt sich vom Gegner und nimmt die Kampfstellung ein.

 

 

Der Gegner umklammert den Verteidiger von hinten über den Armen:

Abwehr:

1. Der rechte Fuß des Verteidigers steht hinten. Der Verteidiger verlagert seinen Schwerpunkt sofort nach unten, indem er eine tiefere Stellung einnimmt.

2. Nun holt er tief Luft und führt seine Handflächen vorn zusammen und sprengt den Griff, indem er seine Arme nach vorn schiebt unter Zuhilfenahme der Atemtechnik und des Prinzips des Kreises und des Flusses (mit Ki-Technik). Sobald der Griff gelockert ist, sofort links und rechts einen Ellenbogenstoß nach hinten in den Körper des Gegners ausführen.

4. Der Verteidiger löst sich vom Gegner, entfernt sich und nimmt die Kampfstellung ein.

Sollte die Ki-Technik noch nicht so gelingen, so greift man mit einer Hand nach hinten in den Unterleib und .... und löst so den Griff. Sobald der Griff gelockert ist, sofort links und rechts einen Ellenbogenstoß nach hinten in den Körper des Gegners ausführen, sich vom Gegner entfernen und die Kampfstellung einnehmen.

 

 

Der Gegner umklammert den Verteidiger von hinten unter den Armen, dabei liegt die linke Hand des Gegners oben:

Abwehr:

1. Der rechte Fuß des Verteidigers steht hinten. Der Verteidiger schlägt mit den Knöcheln der rechten Hand auf die obere linke Hand des Verteidigers, oder reibt die Knöchel auf dem Handrücken der gegnerischen Hand. Der Gegner wird sofort seinen Griff lösen.

2. Der Verteidiger ergreift sofort die linke Hand des Gegners auf dem Handrücken und zieht diese lang nach vorn. Er klemmt den linken Arm des Gegners mit seinem linken Arm an seiner linken Körperseite fest, so dass der Gegner den Arm nicht herausziehen kann. Sofort hebelt er die linke Hand des Gegners , indem er von vorn auf den Handrücken drückt und die Handfläche des Gegners somit gegen den Unterarm des Gegners drückt. Der Verteidiger ergreift mit der linken Hand sein eigenes rechtes Handgelenk, ohne den Druck auf den eingeklemmten Arm zu vernachlässigen.

3. Hat der Verteidiger den Gegner so im Griff, so dreht der Verteidiger sich nach links um, so dass der Gegner sich nach vorn überbeugen muss, damit sein Arm nicht bricht. Die  Bewegung des Gegners steuert der Verteidiger mit der Hüfte. Bei dem Umdrehen muss der Verteidiger den Oberkörper zunächst etwas nach hinten abknicken und dann wieder nach vorn nehmen, damit der Gegner sich nach vorn überbeugt.

4. Der Gegner kann so vom Verteidiger gehalten werden, oder er löst den Griff, entfernt sich vom Gegner und nimmt die Kampfstellung ein.

 

 

Der Gegner greift von hinten beide Handgelenke:

Abwehr:

1. Der rechte Fuß des Verteidigers steht hinten. Der Verteidiger streckt seine Finger und geht nach vorn, so dass Zugspannung auf den Händen des Gegners liegt. Die Spannung muss während der folgenden Aktion erhalten bleiben.

2. Der Verteidiger  führt nun seine rechte Hand mit den Fingerspitzen zuerst von oben über sein eigenes linkes Handgelenk und dreht sich gleichzeitig nach rechts um. Der Griff des Gegners wird so gelöst.

3. Kommt der Gegner weiter auf den Verteidiger zu, so führt der Verteidiger eine Hand- oder Fußtechnik als Kontertechnik aus.

4. Der Verteidiger löst sich vom Gegner, entfernt sich und nimmt die Kampfstellung ein.

 

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